Stromausfall, obwohl alle Sicherungen drin sind?

Stromausfall, obwohl alle Sicherungen drin sind?

Strom ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Umso beunruhigender ist es, wenn plötzlich das Licht flackert, Elektrogeräte abschalten und keinerlei Energie mehr fließt – und das, obwohl alle Sicherungen noch aktiviert sind. In einem solchen Moment kann es ein echter Schock sein, mitten in der Dunkelheit oder gar beim Betrieb wichtiger Haushaltsgeräte plötzlich ohne Elektrizität dazustehen. Was ist passiert? Welche Ursachen kann ein Stromausfall haben, obwohl im Sicherungskasten alles in Ordnung zu sein scheint? Und welche Schritte sollte man unternehmen, um die Energieversorgung schnellstmöglich wiederherzustellen? In diesem Ratgeberartikel, der sich an Haushalts- und Magazinleser richtet, gehen wir ausführlich auf all diese Fragen ein und liefern praktische Tipps sowie konkrete Handlungsanweisungen. Gleichzeitig erfahren Sie, warum bestimmte Geräte trotz intakter Sicherungen zu Stromproblemen führen können, wann Sie einen Fachmann hinzuziehen sollten und welche vorbeugenden Maßnahmen sinnvoll sind.

Die Ausgangssituation: Strom weg, alle Sicherungen drin – wie kann das sein?

Ein Stromausfall ist stets ein unangenehmes Ereignis: Lampen gehen aus, der Kühlschrank summt nicht mehr, der Fernseher wird schwarz und das geliebte Smartphone kann nicht mehr geladen werden. In den meisten Fällen bringt ein Blick in den Sicherungskasten die Lösung: Eine Sicherung ist rausgesprungen oder der FI-Schalter (Fehlerstrom-Schutzschalter) hat ausgelöst. Doch was, wenn diese offensichtliche Diagnose ausbleibt und alle Sicherungen oder Schutzschalter in unverändert aktiver Stellung sind?

Ein solcher Fall kann zunächst verwirrend sein, aber es gibt durchaus mehrere Szenarien, in denen der Strom dennoch wegbleibt. Die Ursachen dafür können sowohl in der Hausinstallation liegen als auch außerhalb des Gebäudes, etwa beim Energieversorger. Entscheidend ist es, systematisch vorzugehen, die richtigen Fragen zu stellen und, wo nötig, externe Hilfe hinzuzuziehen.

Erste Schritte bei einem unerklärlichen Stromausfall

Ruhe bewahren und eine Lichtquelle organisieren

Auch wenn es sich merkwürdig anfühlt, plötzlich ohne offensichtlichen Grund im Dunkeln zu sitzen: Bleiben Sie ruhig! Hektik oder Panik helfen in einer solchen Situation nicht weiter. Schalten Sie nach Möglichkeit eine Taschenlampe ein. In vielen Haushalten ist diese an einem leicht zugänglichen Ort gelagert oder in Notfallschubladen aufbewahrt. Sollte keine klassische Taschenlampe vorhanden sein, können Sie im Notfall das Smartphone verwenden, das üblicherweise über eine Taschenlampen-App oder eine integrierte Leuchte verfügt.

Sicherungskasten gründlich überprüfen

Der nächste Schritt ist der Gang zum Sicherungskasten. Untersuchen Sie genau, ob wirklich alle Sicherungen und Schalter noch in der „Ein“-Position stehen. Achten Sie dabei besonders auf folgende Komponenten:

  • Leitungsschutzschalter: Sie sind in der Regel schmale, schwarze Schalter, die jeweils für einzelne Stromkreise (z. B. Wohnzimmer, Küche, Bad) zuständig sind.
  • FI-Schalter (Fehlerstrom-Schutzschalter): Dieser Schutzschalter sichert das gesamte Haus oder die gesamte Wohnung und schaltet bei Überspannung oder bei einem Fehlerstrom ab.

Auf den ersten Blick wirken manche Schalter noch aktiviert, obwohl sie eventuell eine minimale Abweichung von der „Ein“-Position zeigen. Betätigen Sie daher alle Schalter einmal kurz aus und wieder ein, um sicherzugehen, dass wirklich kein Schalter nur scheinbar, aber nicht tatsächlich eingeschaltet ist.

Nachbarn fragen und Umgebung kontrollieren

Nach der Überprüfung des Sicherungskastens sollten Sie herausfinden, ob der Stromausfall nur Ihre Wohnung beziehungsweise Ihr Haus betrifft oder ob es sich um ein größeres Problem handelt. Dazu können Sie:

  • Beim direkten Nachbarn oder in der Nachbarschaft klingeln (sofern dies möglich ist).
  • Einen Blick auf den Hausflur oder auf gegenüberliegende Gebäude werfen, um zu sehen, ob dort noch Licht brennt.
  • Prüfen, ob in Ihrem Mehrfamilienhaus in anderen Stockwerken die Beleuchtung funktioniert.

Wenn Sie feststellen, dass bei Ihrem Nachbarn weiterhin alles normal läuft, deutet dies auf ein Problem in Ihren eigenen vier Wänden hin. Betrifft der Ausfall hingegen das gesamte Viertel oder sogar den ganzen Straßenzug, liegt die Ursache aller Wahrscheinlichkeit nach außerhalb Ihres Haushalts (z. B. eine Störung beim lokalen Stromversorger).

Mögliche Ursachen für einen Stromausfall trotz intakter Sicherungen

1. Phasenausfall bei Mehrphasen-Stromversorgung

In den meisten Wohnhäusern liegt ein Drehstromanschluss an, der aus drei sogenannten Phasen (oder „Außenleitern“) besteht. Diese Phasen verteilen sich auf unterschiedliche Stromkreise, um eine möglichst gleichmäßige Belastung zu gewährleisten. Bei einem sogenannten Phasenausfall kann es passieren, dass nur eine oder zwei dieser Phasen ihren Dienst quittieren, während die übrigen Phasen noch funktionieren.

Die Auswirkungen äußern sich oft darin, dass bestimmte Steckdosen oder Beleuchtungskreise nicht mehr versorgt werden, andere jedoch weiterhin Strom führen. Größere Geräte, die auf Drehstrom (alle drei Phasen) angewiesen sind, etwa bestimmte Küchenherde, Elektroboiler oder Heizsysteme, können dabei völlig ausfallen.

Ursache für einen solchen Phasenausfall kann zum Beispiel ein Defekt in der Hauptleitung sein, die zu Ihrem Gebäude führt. Diese Störung tritt oft außerhalb des Hauses auf, etwa im Kabelverlauf, in Hausanschlusskästen oder Verteilungen, die nicht direkt in Ihrem Sicherungskasten liegen.

2. Defekte Steckdosen oder Kabelverbindungen

Auch wenn alle Sicherungen aktiv sind, kann es sein, dass die Zuleitung zu bestimmten Räumen oder Steckdosen unterbrochen ist. Mögliche Gründe dafür sind:

  • Lockere Kabel: Eine Kabelverbindung in einer Verteilerdose oder im Sicherungskasten selbst hat sich gelöst.
  • Alterungserscheinungen: Besonders in Altbauten oder älteren Installationen können Kabel porös werden oder Isolierungen brechen.
  • Mechanische Beschädigungen: In Folge von Umbauarbeiten, Bohrungen in Wänden oder Wasserschäden kann es passieren, dass Kabel beschädigt werden.

3. Unsichtbar ausgelöster FI-Schalter

Mitunter kann ein FI-Schalter in einer Art Zwischenzustand verbleiben. Er sieht noch eingeschaltet aus, hat jedoch schon ausgelöst. Dies geschieht häufiger, wenn der Schalter alt oder schwergängig ist. Betätigen Sie deshalb den FI-Schalter einmal kräftig aus und wieder an, um sicherzustellen, dass er ordnungsgemäß in die „Ein“-Position springt.

4. Fehlerhafte Elektrogeräte

In einem gut durchdachten Stromkreis löst in der Regel beim Anschluss eines defekten Geräts entweder der FI-Schalter oder ein Leitungsschutzschalter aus. Doch nicht immer kommt es zu einem sichtbaren „Springen“ der Sicherung. Unter gewissen Umständen kann eine Teilstörung eintreten. Das Gerät zieht eventuell einen so hohen Strom, dass der Stromfluss stark beeinträchtigt wird, ohne dass eine Sicherung eindeutig reagiert.

Mögliche Ursachen hierfür sind beispielsweise:

  • Teildefekte Netzteile oder Transformatoren, die zu anormalen Stromflüssen führen.
  • Kabelbrüche oder Schmorstellen in Mehrfachsteckern.
  • Schleichende Kurzschlüsse in älteren Elektrogeräten.

Wenn Sie einen solchen Verdacht haben, ziehen Sie sämtliche Stecker von Geräten, die Sie nicht unbedingt benötigen, und prüfen Sie nach und nach, ob der Strom wiederkehrt, sobald ein bestimmtes Gerät nicht mehr angeschlossen ist.

5. Stromausfall beim Energieversorger (lokale oder großflächige Störung)

Sollte tatsächlich das gesamte Viertel ohne Strom sein, liegt eine großflächige Störung vor, die natürlich nichts mit Ihren Sicherungen zu tun hat. In diesem Fall sollten Sie den Störungsdienst Ihres Energieversorgers kontaktieren (sofern nicht bereits eine offizielle Meldung vorliegt). Auch hier gilt: Bleiben Sie ruhig. In den meisten Fällen ist der Stromversorger bestrebt, solche Störungen so rasch wie möglich zu beheben.

Systematische Fehlersuche: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Um bei einem unerklärlichen Stromausfall die genaue Ursache zu finden, empfiehlt sich ein planvolles Vorgehen:

  1. Sicherungskasten checken
    Prüfen Sie, ob alle Sicherungen (Leitungsschutzschalter) und der FI-Schalter definitiv eingeschaltet sind. Schalten Sie diese gegebenenfalls aus und wieder an.
  2. Nachbarn befragen
    Finden Sie heraus, ob das Problem nur bei Ihnen oder im gesamten Haus bzw. in der Nachbarschaft besteht.
  3. Geräte vom Netz trennen
    Ziehen Sie alle nicht lebensnotwendigen Elektrogeräte aus den Steckdosen. Manchmal verursacht ein einzelnes defektes Gerät Probleme, ohne dass dies unmittelbar offensichtlich ist.
  4. Phasenprüfung (falls Werkzeug und Know-how vorhanden)
    Mithilfe eines Phasenprüfers oder Multimeters können Sie – sofern Sie über die nötige Elektro-Fachkenntnis verfügen – prüfen, ob tatsächlich Spannung an den Steckdosen anliegt oder ob möglicherweise eine Phase fehlt.
  5. Hausanschlussbereich prüfen (vom Fachmann)
    Ist der Fehler weiterhin nicht auffindbar, sollte ein Elektrofachmann hinzugezogen werden. Er prüft den Hausanschlusskasten, eventuelle Verteilerdosen und Hauptleitungen bis zu Ihrem Sicherungskasten.
  6. Energieversorger kontaktieren
    Wenn keinerlei intern bedingter Fehler gefunden wird, kann der Fehler ggf. beim Versorger liegen. Ein Anruf bei der Störungshotline schafft Klarheit.

Wann sollte man einen Fachmann hinzuziehen?

Grundregel: Sobald Sie mit elektrischen Anlagen konfrontiert sind und nicht über das notwendige Fachwissen, die korrekte Ausrüstung oder die rechtliche Befugnis verfügen, sollten Sie einen Elektrofachmann einschalten. Strom ist lebensgefährlich, wenn unsachgemäß damit umgegangen wird. Einige Anhaltspunkte, wann ein Experte unbedingt hinzugezogen werden muss:

  • Wiederholter Stromausfall: Wenn der Strom nach eigenen Maßnahmen wiederkehrt, kurz darauf jedoch erneut ausfällt.
  • Rauchentwicklung oder verschmorte Gerüche: Bei jeglichen Anzeichen von Schmor- oder Brandgefahr sollte unverzüglich der Fachmann gerufen werden.
  • Beschädigter Sicherungskasten: Falls Bauteile im Sicherungskasten sichtbar beschädigt sind oder lose herumhängen.
  • Komplexe Fehlersuche: Sobald eine detaillierte Messung oder ein Eingriff in die elektrische Anlage vorgenommen werden muss, ist fachliche Unterstützung unabdingbar.
  • Verdacht auf Phasenausfall: Wenn nicht alle Bereiche des Hauses betroffen sind oder Großgeräte (z. B. E-Herd) teilweise nicht funktionieren.

Ein professioneller Elektriker misst, ob an allen Phasen die korrekte Spannung anliegt, und findet heraus, ob Fehler im Hausanschluss oder an einem einzelnen Gerät liegen. Das spart Zeit und verhindert Gefahren durch Stromschläge oder mögliche Folgeschäden.

Wichtige Sicherheitsregeln bei der Selbsthilfe

Auch wenn viele Menschen sich gerne handwerklich betätigen und kleine Probleme im Haushalt selbst lösen: Sobald es um Elektrizität geht, sind gewisse Grundregeln unerlässlich. Denn ein Stromschlag kann tödlich enden, und auch falsche Maßnahmen können schwerwiegende Sachschäden verursachen.

  1. Vor jedem Eingriff: Strom abschalten
    Wenn Sie an Steckdosen, Lampenfassungen oder Geräten arbeiten möchten, schalten Sie den Strom im jeweiligen Stromkreis ab und überprüfen Sie die Spannungsfreiheit.
  2. Zweipolige Prüfung
    Ein Phasenprüfer („Schraubenzieher mit Glimmlampe“) ist nicht immer ausreichend aussagekräftig. Besser ist ein zweipoliges Messgerät, das die Spannung zwischen Phase und Neutralleiter bzw. Phase und Schutzleiter misst.
  3. Mindestabstände einhalten
    Sorgen Sie dafür, dass keine unbeteiligten Personen (insbesondere Kinder) Zugriff auf elektrische Teile haben und halten Sie sich von spannungsführenden Elementen fern.
  4. Nur fachmännisches Werkzeug verwenden
    Verwenden Sie Werkzeug, das für Arbeiten an elektrischen Anlagen zugelassen ist. Gut isolierte Griffe und intakte Prüfgeräte sind unerlässlich.
  5. Grenzen kennen
    Ist der Fehler nicht schnell gefunden oder sind Sie sich unsicher, lassen Sie das lieber einen Elektrofachmann machen. Die eigene Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen plötzliche Stromausfälle

Damit ein unerklärlicher Stromausfall erst gar nicht eintritt oder schnellstmöglich erkannt wird, empfiehlt es sich, einige vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen:

Regelmäßige Wartung der Elektroinstallation

Lassen Sie die elektrische Anlage in älteren Gebäuden oder bei Verdacht auf Verschleiß regelmäßig von einem Fachbetrieb überprüfen. Dabei werden lockere Klemmen in Verteilerdosen nachgezogen, poröse Leitungen ausgetauscht und allgemeine Mängel behoben.

Achtsamkeit bei Umbauten und Renovierungen

Planen Sie Umbauten, achten Sie besonders bei Bohrarbeiten darauf, wo Stromleitungen verlaufen. Moderne Leitungssuchgeräte können helfen, das Risiko versehentlicher Beschädigungen von Kabeln zu minimieren.

Gerätezustand prüfen

Nutzen Sie regelmäßige Intervalle, um wichtige Haushaltsgeräte zu inspizieren. Achten Sie dabei auf:

  • Beschädigte Kabel und Stecker
  • Überhitzungserscheinungen
  • Ungewöhnliche Geräusche oder Gerüche beim Betrieb

Ein frühzeitiges Erkennen potenzieller Defekte verhindert nicht nur mögliche Stromausfälle, sondern reduziert auch die Brandgefahr.

Notfallausrüstung bereithalten

Ein Stromausfall kann jederzeit und häufig überraschend eintreten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, hält folgende Utensilien griffbereit:

  • Taschenlampen (am besten mit Ersatzbatterien)
  • LED-Lampen oder Laternen (aufs Ladekabel achten)
  • Powerbank zum Laden des Smartphones
  • Kerzen und Streichhölzer (Vorsicht Brandgefahr)
  • Batteriebetriebenes Radio (insbesondere sinnvoll bei flächendeckenden Ausfällen zur Informationsbeschaffung)

Surge Protector/Überspannungsschutz einsetzen

Ein Überspannungsschutz hilft dabei, empfindliche Geräte vor Spannungsspitzen zu bewahren. Das ist nicht nur bei Gewittern relevant, sondern kann auch bei plötzlichen Netzschwankungen helfen, Schäden zu vermeiden.

Häufige Fragen und Missverständnisse zum Thema Stromausfall

„Warum löst meine Sicherung nicht aus, obwohl ein Gerät wohl defekt ist?“

Die Sicherung (oder der FI-Schalter) reagiert nur auf Überstrom oder Erdschluss/Fehlerstrom, die über ihren Auslösemechanismus hinausgehen. Ein defektes Gerät kann jedoch einen leichten, aber kontinuierlichen Stromfluss verursachen, der zu Spannungsschwankungen oder Teilausfällen führt, ohne dass die Sicherung direkt anspricht. Daher ist es sinnvoll, alle Geräte testweise vom Netz zu nehmen, um diesen Effekt auszuschließen.

„Kann es sein, dass nur Teile meines Hauses vom Stromausfall betroffen sind?“

Ja, vor allem bei einem Phasenausfall kann es vorkommen, dass die Stromversorgung nur in bestimmten Räumen oder an bestimmten Geräten ausfällt. Auch eine defekte Verteilerdose oder ein Fehler im Leitungssystem kann zu selektiven Ausfällen führen.

„Ist ein blinkendes Licht ein Anzeichen für einen baldigen Stromausfall?“

Blinkendes oder flackerndes Licht kann verschiedenste Ursachen haben: Spannungsschwankungen, lockere Kontakte, defekte Leuchtmittel oder Probleme in der Hausinstallation. Es muss nicht zwangsläufig ein baldiger Stromausfall drohen, ist allerdings durchaus ein Warnsignal. Lassen Sie die Ursache am besten von einer Fachkraft abklären, wenn das Flackern gehäuft auftritt.

„Darf ich selbst am Sicherungskasten arbeiten?“

Rechtlich gesehen dürfen Laien in Deutschland lediglich sehr einfache Tätigkeiten ausführen, wie beispielsweise das Austauschen einer Glühlampe. Das eigenhändige Austauschen von Sicherungen oder gar die Installation neuer Komponenten im Sicherungskasten ist ausschließlich Fachleuten vorbehalten. Sobald ein Eingriff in die fest installierte Elektroanlage nötig ist, sollte man einen Elektriker hinzuziehen.

Praktische Tipps zur schnellen Fehleranalyse

Um im Ernstfall vorbereitet zu sein, lohnt es sich, schon im Vorfeld ein kleines „Fehleranalysesystem“ zu haben. Notieren Sie zum Beispiel, auf welchem Stromkreis welche Räume und Geräte liegen. Häufig ist das zwar bereits im Sicherungskasten vermerkt, doch nicht immer sind die Beschriftungen eindeutig oder richtig aktualisiert worden.

Folgende Checkliste kann Ihnen dabei helfen, bei einem Stromausfall zügig zu handeln:

Steckdosen und Lampen systematisch testen

Versuchen Sie in jedem Raum eine Lampe oder ein Gerät einzuschalten, um festzustellen, welche Bereiche betroffen sind.

Geräte einzeln abklemmen

Trennen Sie alle Elektrogeräte in den betroffenen Räumen nacheinander vom Netz und prüfen Sie, ob der Strom wiederkommt.

Beschriftete Sicherungen vergleichen

Überprüfen Sie mithilfe Ihrer Liste oder anhand der Beschriftung im Sicherungskasten, welche Räume auf welchen Sicherungen liegen.

Status der Sicherungen notieren

Bevor Sie Schalter aus- und wieder einschalten, notieren Sie den Ausgangszustand, damit Sie erkennen können, ob sich irgendetwas verändert hat.

Der Fall: Strom wieder da – aber die Ursache bleibt unklar

Mitunter taucht der Strom wie von Geisterhand wieder auf. Das kann nach ein paar Minuten oder nach Stunden der Fall sein. Sofern Sie nicht herausfinden konnten, was den Stromausfall ausgelöst hat, sollten Sie aufmerksam bleiben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich das Problem wiederholt.

Spätestens an dieser Stelle empfehlen wir, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, damit er die Leitungen und Anschlüsse durchmisst und beispielsweise die Übergabepunkte vom Energieversorger bis zu Ihrem Zähler untersucht. Nur so können Sie sicher sein, dass es sich nicht um ein ernstes Problem handelt, das sich in Zukunft verschlimmert.

Besondere Situationen: Stromausfall in Kombination mit Wasser oder Gas

In Haushalten, in denen moderne Heizungs- und Warmwassersysteme auf Strom angewiesen sind, kann ein Stromausfall gravierende Konsequenzen haben: Kein Licht, kein Warmwasser, keine Heizung – gerade in den Wintermonaten kann das schnell unangenehm werden.

Bei einem plötzlichen Ausfall sollte man immer im Hinterkopf behalten, welche anderen Versorgungssysteme an Elektrizität gebunden sind. Funktioniert die Gasheizung noch, oder wird die Elektronik durch den Stromausfall lahmgelegt? Gibt es eventuell eine Hebeanlage (etwa im Keller), die jetzt ausfallen kann? Hier zahlt sich eine gewisse Eigenkenntnis der technischen Anlagen im Haus aus.

Checkliste für den Ernstfall: Was tun, wenn nichts mehr geht?

  1. Lichtquelle suchen
    Taschenlampen bereitlegen, im Zweifel das Handy nutzen.
  2. Sicherungskasten prüfen
    Alle Sicherungen und FI-Schalter durchschalten.
  3. Nachbarn informieren
    Fragen, ob auch dort kein Strom anliegt.
  4. Geräte vom Netz nehmen
    Alle nicht essenziellen Geräte ausstecken, um mögliche Fehlauslöser zu eliminieren.
  5. Versorger kontaktieren
    Ist das Problem großflächig, informieren Sie sich beim Energieversorger über Dauer und Ursache.
  6. Elektriker beauftragen
    Falls alles geprüft ist und der Stromausfall weiterhin nur Ihre Wohnung oder Ihr Haus betrifft, lassen Sie einen Fachmann kommen.
  7. Vorsorge treffen
    Für die Zukunft Kerzen, Taschenlampen und gegebenenfalls Notstromquellen bereithalten.

Fazit: Ursachenvielfalt erfordert gezielte Vorgehensweise

Ein Stromausfall, bei dem sämtliche Sicherungen intakt bleiben, ist keine Seltenheit. Die Gründe können vielfältig sein und reichen von einem einfachen Phasenausfall über defekte Geräte bis hin zu Problemen aufseiten des Stromversorgers. Während manche Auslöser leicht selbst zu beheben sind (etwa ein schleichend defektes Haushaltsgerät durch systematisches Ausstecken zu identifizieren), erfordern andere Fälle, wie beispielsweise defekte Leitungen oder komplexe Stromstörungen, unbedingt eine fachmännische Diagnose.

Gerade beim Thema Elektrik sollte man die eigene Sicherheit immer im Blick behalten. Wer nicht über die notwendigen Kenntnisse verfügt, tut gut daran, einen Elektriker oder eine Elektrofachkraft zu kontaktieren, um keine Risiken einzugehen. Doch auch als Laie kann man eine Menge tun, um eine erste Diagnose zu stellen: Nehmen Sie sich Zeit, trennen Sie alle Geräte, überprüfen Sie sämtliche Sicherungen, fragen Sie in der Nachbarschaft nach und klären Sie mögliche bauliche oder leitungsbedingte Ursachen.

Prävention und dauerhafte Sicherheit

Die beste Herangehensweise an potenzielle Stromausfälle beginnt lange vor dem eigentlichen Ernstfall. Wer die Elektroinstallation regelmäßig warten lässt, kabelintensive Umbauten korrekt und sicher durchführt und seine Geräte in Schuss hält, der reduziert das Risiko für unerwartete Ausfälle deutlich. Außerdem ist es ratsam, für den Fall der Fälle gut ausgerüstet zu sein – mit ausreichender Notbeleuchtung, geladenen Akkus für Smartphones und eventuellen Backup-Stromquellen wie einem kleinen Generator (wenn die Rahmenbedingungen dies erlauben).

Moderne Smarthome-Technologien können helfen, auftretende Probleme frühzeitig zu erkennen, zum Beispiel wenn bestimmte Sensoren melden, dass die Spannung an einer oder mehreren Phasen abfällt. Solche Systeme sind zwar häufig nicht jedermanns Sache und müssen sorgfältig installiert und gewartet werden, bieten im Gegenzug jedoch interessante Möglichkeiten.

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Sony ist eine der bekanntesten Marken weltweit und prägt seit Jahrzehnten die Unterhaltungs- und Elektronikbranche. Ob es um Fernsehgeräte, Spielkonsolen, Filme, Musik oder Smartphones geht – das japanische Unternehmen hat ein vielfältiges Portfolio aufgebaut, das sowohl den Massenmarkt als auch spezialisierte Nischen bedient. Angesichts dieser breiten Aufstellung und der hohen Innovationskraft

By 2GLORY Redaktion