Wenn einem Zuhause mal wieder die Decke auf den Kopf fällt und man es sich leisten kann, sich ein paar Tage frei zu nehmen, gibt es nichts Besseres, als einen spontanen Roadtrip. Einfach alleine oder mit Freunden ein paar Sachen ins Auto werfen oder sich vielleicht ein Wohnmobil oder einen Camper leihen und losfahren. Dahin, wo es einen gerade hinzieht. Das Einzige, was einem in die Quere kommen kann, sind die Reisekosten. Die können auf Roadtrips höher sein, als man denkt. Wie sich aber mit kleinem Budget das Maximum aus einem Roadtrip rausholen lässt, verraten wir in diesem Beitrag. Gerade diejenigen, die vorhaben, sich häufiger spontan auf die Reise zu machen, sollten sich unsere Tipps verinnerlichen.

Warum Roadtrips manchmal teurer sind, als andere Urlaubsarten

Roadtrips sind etwas ganz anderes, als klassische Campingurlaube. Denn Campingurlaub bedeutet meistens: Irgendwo auf einem Campingplatz wird im Voraus ein Stell‑, bzw. Zeltplatz gebucht und sobald der erste Urlaubstag ruft, steuert man den Campingplatz an und verbringt dann den Großteil der Urlaubszeit hier. Oder man bucht eben mehrere Plätze und wechselt dann alle paar Tage. Roadtrips hingegen sind deutlich spontanere und mitunter auch spannendere Reisen: Es geht hier darum, einfach in irgendeine Richtung loszufahren, Orte anzupeilen, an denen es einem gefällt, aus dem Bauch heraus zu entscheiden, hier und da ein paar Tage zu bleiben und dann einfach wieder ein Stück weiterzufahren. Der Alltag wird also nicht um das Fahrzeug herumgestaltet, sondern das Fahrzeug dient dazu, ständig neue Flecken zu entdecken und sich dort niederzulassen, bis die nächste Laune um die Ecke kommt und einen weiterzieht.

Das Problem bei Roadtrips ist, dass die Unabhängigkeit und Spontaneität manchmal eben auch dazu führen können, dass der günstigste Campingplatz umfahren wird, weil er einem nicht gefällt oder einfach nicht genau da ist, wo man spontan gerne bleiben würde. Oder dass er ausgebucht ist, weil man sich bewusst eben nicht im Voraus darum gekümmert hat und man deshalb einen teureren Platz anpeilen muss. Im Auto schlafen klappt nämlich auch nicht überall so problemlos. In Deutschland ist es per Gesetz erlaubt, im PKW oder auch im Campingwagen eine Nacht an einem Ort zu bleiben und zu übernachten, danach muss allerdings weitergefahren werden. Für das Ausland gelten aber, je nach Land, eigene Regelungen. In den Niederlanden etwa, die für ihre Campingkultur so bekannt sind, darf nicht einfach so am Straßenrand oder auf einem Parkplatz im Wohnwagen geschlafen werden. Das gilt als Wildcampen und kostet Geld. Gleiches gilt auch für beispielsweise Griechenland, Kroatien, Portugal und Dänemark.
Hinzu kommt, dass man auf Roadtrips deutlich entspannter und günstiger vorankommt, wenn man mit seinem Fahrzeug autark ist. Das heißt, dass man sich so unabhängig, wie möglich, macht, indem man den Wagen optimal auf den Trip vorbereitet. Das klingt nun schon gar nicht mehr so spontan, wie am Anfang. Allerdings ist es letztlich gar nicht so kompliziert. Doch dazu im Folgenden mehr.

Sich von Anfang an mit Strom eindecken

Auf so einem Roadtrip, der nur ein paar Tage dauert, braucht man doch keinen Strom. Die Natur, die Straße, die frische Luft, das reicht doch. Denken sich viele vielleicht. Und merken schnell: Ohne Kaffee oder Tee am Morgen, ohne die Heizung am Abend, wenn es frisch wird und ohne die Möglichkeit, spontan das Smartphone aufzuladen, sieht man plötzlich ganz schön alt aus. Und bereut es bald, nicht vorgesorgt zu haben. Gerade das Smartphone als Navigationsgerät, sonstiger Helfer für jegliche Notsituation oder dank Internetzugriff Antwortmaschine bei diversen Fragen, ist für unabhängig Reisende eigentlich unverzichtbar. Und wenn einem am Cyber Monday unterwegs einfällt, dass man ja eigentlich unbedingt einen neuen Wasserkocher bräuchte und dieser gerade online reduziert ist, kann man mit dem im Camper aufgeladenen, mobilen Endgerät ebenfalls von unterwegs zuschlagen.

Also: Wichtig ist, eine voll funktionsfähige und hochwertige Batterie dabei zu haben. Denn Stellplätze auf Campingplätzen, die über eine Stromzufuhr verfügen sind auf Dauer deutlich teurer, als normale Stellplätze oder eben gar kostenlose Parkplätze irgendwo am Straßenrand.

Batterien laden sich übrigens ohne Lade-Booster, der teilweise ganz schön teuer sein kann (mitunter die Hälfte der Batteriekosten), nicht so schnell auf, wie man denkt. Selten fährt man bei einem Roadtrip mehrere Stunden am Stück, in denen sich die Batterie voll aufladen könnte. Und nur für eine Aufladung extra weit zu fahren, obwohl man gerne an einem Ort in der Nähe schon wieder anhalten würde, ist auch keine Lösung. Deshalb gilt: Überlegen, wie oft es wirklich nötig ist, das Smartphone zu laden, bzw. wann der Strom dringender benötigt wird.

Auch Wechselrichter sind praktische Gefährten für Roadtrips. Denn Wechselrichter sind dafür zuständig, den 12V Batteriestrom in einen nutzungsfähigen 220V bzw. 230V-Strom zu transferieren. Nicht jedes elektrische Gerät, was man von Zuhause kennt, funktioniert uneingeschränkt auf Batterie im Wohnmobil, wenn kein Landstromkabel eingesteckt ist. Gerade diejenigen, die das erste Mal auf einen Roadtrip starten, stellen nicht selten überrascht fest, dass am schönsten Stellplatz der Welt die Kaffepadmaschine oder der Thermomix gar nicht funktionieren. Aber der Strom im Wohnmobil aus der Batterie ist nun einmal – einfach ausgedrückt – ein anderer, als der Strom zuhause in der heimischen Steckdose.

Wechselrichter, die es in den unterschiedlichsten Größen und Preisen gibt, schließen diese Lücke und machen aus dem Batteriestrom mehr oder weniger brauchbaren Strom, wie man ihn von Zuhause kennt. Je besser, das heißt leider auch, je teurer der Wechselrichter ist, desto besser arbeitet er und desto besser ist auch das Ergebnis an bereitgestelltem Strom. Erst mit einem Wechselrichter wird es möglich, auf einem Roadtrip die allermeisten elektrischen Geräte zu betreiben, wenn man ohne Stromanschluss abseits von Camping- und Wohnmobilstellplätzen fährt, steht und die Nacht verbringen möchte.

Günstig essen und trinken

Reisen macht hungrig und durstig – vor allem, wenn man „on the road” ist und ständig hier und da anhält, um sich Dinge anzuschauen, Sachen zu unternehmen und sich zu bewegen, nur um kurz darauf weiterzufahren und das Gleiche wieder von vorne zu erleben. Deshalb muss viel gegessen und getrunken werden. Und das kann schnell ins Geld gehen. Außer man beachtet folgende Punkte:

  • Es schadet nichts, sich schon zu Beginn des Roadtrips einen Wasservorrat im Camper oder Wohnmobil anzulegen. Mehrere Kanister Wasser, mit einer Decke abgedeckt, damit sie einigermaßen dunkel und gekühlt sind, können einfach irgendwo im Fahrzeug verstaut werden und halten bestenfalls sogar bis zum Ende der Reise. In mitgenommene 1- oder 2‑Liter-Flaschen lässt sich das Wasser dann für Ausflüge abfüllen, damit kein Wasser unterwegs gekauft werden muss. Denn in manchen Ländern zahlt man für eine Flasche Wasser gerne mal 3–4€, was den Roadtrip schnell unspaßig machen kann
  • Statt sich alle Mahlzeiten irgendwo zu kaufen und so viel zu tief in die Tasche greifen zu müssen – gerade, wenn es mal etwas Warmes sein soll – sind zumindest diejenigen, die eine Wohnmobilküche haben, dazu aufgerufen, diese doch auch zu nutzen. Wer Lebensmittel kauft und sich selbst etwas kocht, spart, bei 2–4 Leuten und 2–3 Mahlzeiten täglich, enorm viel Geld. Und obwohl die Möglichkeiten im Wohnmobil sicher begrenzt sind, lassen sich mit dem richtigen Equipment und den passenden Lebensmitteln doch kleine Köstlichkeiten zaubern. Dosenfraß und andere Konserven als Grundnahrungsmittel – das ist ein Klischee von gestern!
  • In vielen Ländern wird Essen günstig an der Straße verkauft. Nur weil man das etwa aus Deutschland nicht kennt, heißt das nicht, dass dieses Essen nichts taugt. Im Gegenteil: In Ländern wie Thailand beispielsweise hat das Street Food und Essen von und an der Straße einen ausgezeichneten Ruf. Hier kann man zum einen zuschauen, wie die Gerichte zubereitet werden und zum anderen unterstützt man meist einheimische Lebensmittelproduzenten und Köche. Also: Zugreifen!
  • Mehrere kleine Mahlzeiten sind gesünder und besser – das hört man immer wieder. Bei denen, die auf einem Roadtrip sind, kann das Snacken aber schnell teuer werden. Riegel, Studentenfutter und Sonstiges, was sich schnell gekauft und gegessen hat, ist deutlich teurer, als eine große Mahlzeit, von der mehrere Personen essen. Wer reist, sollte sich also an die wenigen großen Mahlzeiten am Tag beschränken und hier lieber etwas mehr essen.

Benzin sparen

Wer hätte es gedacht, auch das Benzin ist einer der großen Kostenfaktoren bei Road Trips. Gespart werden kann dies mit einem ganz simplen Trick: Indem sich immer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten wird. Nicht etwa, weil diese Geschwindigkeit kausal mit wenig Verbrauch zu tun hat, sondern vielmehr, weil dann zum einen konstant eine Geschwindigkeit gehalten und nicht ständig beschleunigt und wieder abgebremst werden muss. Und zum anderen, weil sich somit vermeiden lässt, einen mitunter sehr teuren Strafzettel für zu schnelles Fahren zu kassieren. Und letztlich gelangt man so auch nicht in Geschwindigkeitsbereiche, bei denen der Verbrauch deutlich höher ausfällt.

Tanken sollte man, egal wo man unterwegs ist, am besten abseits von Hotspots und Autobahnen, Nationalparks und Großstädten. In der Pampa tankt man in der Regel deutlich günstiger. Bei einmaligem Tanken fällt das noch nicht so ins Gewicht, wer aber vielleicht ein paar Wochen unterwegs ist und lange Strecken zurücklegt, spart abseits der Touristenansammlungen und stark frequentierten Orte deutlich mehr.

Zum nachhaltigen und spritsparenden Fahren finden sich im Netz noch zahlreiche weitere sinnvolle Tipps, die es sich vor einem Roadtrip durchzulesen lohnt.

Smartphones verwenden

Kommen wir zu unserem letzten Tipp: Vermutlich haben die meisten, die sich regelmäßig auf Roadtrips begeben auch ihr Smartphone dabei. Sei es, um coole Bilder zu machen und diese gleich mit Freunden und Familie auf Instagram & Co. zu teilen, um abends vor dem Einschlafen Musik zu hören oder einfach nur, um eben das Smartphone dabei zu haben, ohne das heute kaum noch ein Alltag vorstellbar ist. Und wenn man es schon ständig dabei hat, sollte es auch im Sinne der Reise genutzt werden!

Es gibt zahlreiche Apps etwa zur Navigation oder Karten-Apps, die dabei helfen, sich zu orientieren, wenn man eben doch mal eine bestimmte Gegend oder Stadt ansteuern möchte. So spart man sich ewiges Rumgefahre und damit Spritkosten und Nerven.

Außerdem profitieren Reisende extrem vom kollektiven Geist des Internets: Auf vielen Plattformen und in Formen sowie bei Reiseratgeber-Websites haben sich in der Vergangenheit schon etliche Reisende, die vielleicht auch im Wohnmobil oder zumindest im Auto unterwegs waren, ausgetauscht. Von deren Meinung, Tipps und Ratschlägen kann jeder Reisende profitieren. Tripadvisor, Couchsurfing & Co. sind also Adressen, die unterwegs regelmäßig besucht werden sollten, um etwa günstig und gut Essen oder mitunter gar kostenfreie Möglichkeiten zu finden, zu duschen oder einmal eine Nacht bei einem netten Gastgeber zu verbringen. In diesem Sinne: Frohes, spontanes Reisen!

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