Wenn Oliver Pocher Lagerfeld nachmacht, kann das wie alles, was er verzapft, eigentlich nur unlustig werden. So weit, so egal. Wenn die Internet-Gemeinde aber gerade akut um den Modezar trauert, ist der Shitstorm vorprogrammiert.

Ob es nun eine eigentlich ernstgemeinte Kondolenz-Geste oder doch eine gezielte Provokation werden sollte, weiß man nicht. Aber eigentlich spielt es auch keine Rolle, denn bis jetzt ist noch alles, was Oliver Pocher verzapft hat, auf peinlichen Käse hinausgelaufen. Das bewies der Hannoveraner, der sich selbst für so eine Art Komiker hält (und in einer Welt, in der Mario Barth Stadien füllt, wohl von einigen verirrten Seelen auch so gesehen wird) mit besagtem Instagram-Posting anlässlich des Todes von Karl Lagerfeld einmal mehr. Er verkleidete sich als Lagerfeld und kommentierte die Maskerade mit „Er war LEGENDÄR!” Und prompt gaben sich Kritiker und Verteidiger des witzlosen Schwachsinns die Klinke in die Hand.

So hat Pocher Lagerfeld imitiert — um ihn zu ehren?

Wo wir hier gerade sowieso in der Rubrik „Meinung” sind, nutze ich die Gelegenheit, um klarzustellen, dass es mir ziemlich schnuppe ist, ob das nun pietätlos ist oder nicht. Karl Lagerfeld selbst schuf aus seinen eigenen unverarbeiteten Komplexe ein pseudokünstlerisches, verschrobenes, oft oberflächliches und an Unwichtigkeiten orientiertes Wertesystem, mit der er die Leute mit Wonne vor den Kopf stieß. Von daher kann ich nicht verleugnen, dass mich sein Image als große Persönlichkeit, die unsere Gesellschaft unfassbar bereichert hat, eher anstrengt. Aber gut — da man über Verstorbene nicht schlecht reden soll (warum eigentlich nicht?) breche ich an dieser Stelle lieber ab und verweise auf die Stellen weiter oben, an denen ich mich über Lebende ausgelassen habe…

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