Nachhaltiges Wohnen in der Mietwohnung – wie klappt das?
Wohnst du zur Miete und fragst dich, wie du trotzdem nachhaltig leben kannst? Kein eigenes Haus und keine Solaranlage auf dem Dach – aber geht da überhaupt was in der Mietwohnung? Die gute Nachricht: Auch als Mieter hast du viele Möglichkeiten, dein Zuhause umweltfreundlicher zu gestalten. Das schont nicht nur das Klima, sondern oft auch deinen Geldbeutel. Jede Maßnahme zählt also. In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie nachhaltiges Wohnen in der Mietwohnung gelingt und sogar Spaß machen kann.
Energie clever sparen und selbst erzeugen
Grüne Energie beziehen
Einer der einfachsten und wirkungsvollsten Schritte ist der Wechsel zu Ökostrom. Das kostet meist kaum mehr als der normale Tarif, bringt aber viel: Du reduzierst deinen CO₂-Ausstoß beim Stromverbrauch erheblich. Der Umstieg ist unkompliziert: Such dir einen Anbieter mit Gütesiegel und schon fließt bei dir sauberer Strom aus Sonne, Wind und Wasser.
Stromverbrauch senken
Gleichzeitig solltest du deinen Stromverbrauch reduzieren. Oft reichen dafür kleine Gewohnheitsänderungen mit großer Wirkung. Ersetze zum Beispiel alte Glühbirnen durch LEDs und vergiss nicht die „stillen Stromfresser“ im Stand-by-Modus. Nutze schaltbare Steckerleisten, damit Fernseher, Konsole & Co. nicht 24/7 Strom ziehen. Dein zukünftiges Ich wird sich freuen, wenn es die nächste Stromrechnung sieht!
Effiziente Geräte nutzen
Falls du die Ausstattung deines Haushalts beeinflussen kannst, achte bei Neuanschaffungen auf Top-Energieeffizienzklassen. Moderne Haushaltsgeräte sparen durch ihre hohe Effizienz eine Menge Strom – und das spürst du sowohl bei den CO₂-Emissionen als auch auf der Jahresabrechnung.
Solarstrom vom Balkon
Wusstest du, dass du als Mieter sogar selbst Strom produzieren kannst? Balkonkraftwerke sind Mini-Solaranlagen, die du auf dem Balkon oder an der Brüstung installierst. Sie speisen Sonnenstrom direkt in deine Steckdose und reduzieren so den Netzstrombezug. Eine typische Anlage mit 600 W Leistung deckt je nach Verbrauch 10–30 % deines jährlichen Strombedarfs. Dank des „Rechts auf Balkonkraftwerk“ darf man solche Anlagen mittlerweile in Mietwohnungen grundsätzlich betreiben. Achte jedoch darauf, den Vermieter zu informieren und die Montage sicher umzusetzen. Die Geräte gibt es meist als Komplettsets mit Wechselrichter, teils auch mit Speicher, damit du überschüssigen Sonnenstrom für später nutzen kannst. Falls dich das Thema reizt, hilft dir ein aktueller Vergleich von Balkonkraftwerk-Anbietern dabei, ein passendes Modell für deine Mietwohnung zu finden.
Zur besseren Übersicht ein paar nachhaltige Energie-Tipps:
Nachhaltige Maßnahme | Nutzen für dich & die Umwelt |
---|---|
Wechsel zu Ökostrom | Geringere CO₂-Emissionen durch saubere Energie – ein einfacher Beitrag zum Klimaschutz. |
Balkonkraftwerk installieren | Eigener Solarstrom (300–600 kWh/Jahr), senkt Stromkosten und ist in Mietwohnungen erlaubt. |
Raumtemperatur um 1 °C senken | Ca. 6 % weniger Heizenergieverbrauch – Ersparnis bei Heizkosten und weniger CO₂-Emissionen. |
Wasserspar-Duschkopf verwenden | Bis zu 50 % weniger Wasser- und Heizenergieverbrauch beim Duschen, teils 100 € im Jahr gespart. |
Glühlampen durch LEDs ersetzen | Etwa 80 % weniger Strom für Beleuchtung, Lampen halten zudem viel länger. |
Geräte komplett ausschalten (Stand-by) | 8–10 % des Stromverbrauchs sparen, Stromrechnung senken und CO₂-Emissionen verringern. |
Wärme effizient nutzen: Heizen und Lüften
Beim Heizen kannst du in einer Mietwohnung viel bewirken, denn hier schlummert großes Einsparpotenzial. Du musst keineswegs frieren, aber ein bewusster Umgang mit der Heizung hilft enorm. Schon ein Grad weniger in deinen Räumen spart rund 6 % Heizenergie. Statt also alle Zimmer auf tropische 24 °C zu bringen, reichen meist um die 20 °C im Wohnzimmer völlig aus. Im Schlafzimmer genügen oft sogar 16–18 °C, was für viele beim Schlafen ohnehin angenehmer ist.
Richtig Lüften, statt Wärme rauswerfen
Frische Luft ist wichtig, aber dauerhaft gekippte Fenster verschwenden Heizenergie. Besser ist das sogenannte Stoßlüften: Mehrmals am Tag für ein paar Minuten alle Fenster weit öffnen, damit sich die Luft schnell austauscht, ohne dass Wände und Möbel komplett auskühlen. Danach Fenster wieder schließen, damit die Wärme im Raum bleibt. So beugst du Schimmelbildung vor und senkst die Heizkosten.
Heiztechnik optimieren
Halte deine Heizkörper frei von Möbeln und Vorhängen, damit sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilen kann. Achte darauf, sie regelmäßig zu entlüften, falls sie gluckern oder ungleichmäßig warm werden. Moderne programmierbare Thermostatköpfe können automatisch die Temperatur absenken, wenn niemand da ist, und rechtzeitig vor deiner Rückkehr wieder hochdrehen. Das sorgt für Komfort, ohne Energie zu verschwenden.
Gemeinsam mit dem Vermieter Lösungen finden
Falls dein Gebäude eine veraltete oder ineffiziente Heiztechnik hat, lohnt es sich, den Vermieter auf kleine Verbesserungen anzusprechen. Zum Beispiel Reflexionsfolien hinter den Heizkörpern anbringen oder zugige Fenster abdichten. Einige Vermieter sind offen für Vorschläge, die langfristig Kosten und Energie sparen. Wichtig ist, höflich nachzufragen und lösungsorientiert zu sein.
Wasser sparen im Alltag
Auch beim Wasserverbrauch kannst du in einer Mietwohnung viel tun – ohne große Komforteinbußen. Duschen statt Baden ist ein Klassiker, denn ein kurzes Duschbad verbraucht deutlich weniger Wasser als die volle Wanne. Dreh außerdem den Wasserhahn beim Zähneputzen oder Einseifen der Hände aus. Solche Kleinigkeiten summieren sich zu einer großen Ersparnis an Trinkwasser.
Effiziente Duschköpfe und Armaturen
Besonders effektiv ist der Wechsel zu einem wassersparenden Duschkopf, denn dieser mischt Luft ins Wasser oder begrenzt den Durchfluss. So kannst du oft die Hälfte des üblichen Wasserverbrauchs beim Duschen einsparen. Das spürt man auf der Wasserrechnung, und zusätzlich senkst du den Energieverbrauch, weil weniger Wasser erhitzt werden muss. Die Montage ist simpel: Alten Duschkopf abschrauben, neuen aufschrauben – fertig. Das gleiche Prinzip gibt es auch für Wasserhähne (Perlatoren).
Bewusster Umgang mit Warmwasser
Warmes Wasser verbraucht doppelt – Wasser und Energie. Dusche also ruhig mal etwas kürzer oder kühler, gerade im Sommer. Beim Wäschewaschen reicht meist eine niedrigere Temperatur, statt alles heiß zu kochen. So spart man Strom und schont die Kleidung. Wenn du einen Balkon oder Garten hast, nutze kostenloses Regenwasser fürs Gießen. Stell einfach eine Gießkanne raus, wenn es regnet.
Nachhaltige Einrichtung und Möbel
Neben dem Energie- und Wasserverbrauch trägt auch deine Einrichtung zu einem grünen Lebensstil bei. Du kannst dabei richtig kreativ werden, ohne auf Gemütlichkeit zu verzichten.
Secondhand-Möbel
Möbel aus zweiter Hand sind oft günstiger, haben Charakter und schonen Ressourcen, weil nichts Neues produziert werden muss. Flohmärkte, Kleinanzeigen und Secondhand-Läden sind wahre Schatzkammern. Ein Vintage-Regal oder ein gemütlicher Sessel mit Geschichte kann zum individuellen Hingucker in deiner Wohnung werden.
Upcycling und DIY
Statt alles neu zu kaufen, kannst du alte Gegenstände aufwerten. Aus einer Weinkiste wird ein Couchtisch, aus einer ausrangierten Leiter ein Bücherregal. DIY-Projekte machen nicht nur Spaß, sie bringen auch Unikate hervor, die kein anderer hat. Gleichzeitig vermeidest du Müll und sparst Geld.
Nachhaltig neu kaufen
Wenn es doch etwas Neues sein soll, achte auf Nachhaltigkeitssiegel wie FSC-zertifiziertes Holz oder langlebige Materialen. Es gibt mittlerweile viele Anbieter ökologischer Möbel. Die sind oft etwas teurer, halten dafür aber länger und enthalten weniger Schadstoffe. Auch bei Textilien wie Bettwäsche, Vorhängen oder Teppichen lohnt es sich, auf recycelte oder zertifizierte Materialien zu setzen.
Pflegen, was man hat
Der nachhaltigste Gegenstand ist der, den du nicht neu kaufen musst. Kümmere dich gut um deine Möbel und Geräte, repariere kleine Schäden frühzeitig. In vielen Städten gibt es Repair-Cafés, wo man gemeinsam mit Experten und Tüftlern Dinge wieder flottmachen kann. So verlängerst du die Lebensdauer deiner Lieblingsstücke und produzierst weniger Abfall.
Müll vermeiden und umweltfreundlich leben
Im Alltag fällt oft mehr Müll an, als man denkt. Doch du kannst eine ganze Menge davon einsparen.
Plastik und Einweg ade
Sag Nein zu Einwegverpackungen und nutze lieber wiederverwendbare Alternativen. Nimm beim Einkaufen eine Stofftasche mit, benutze eine Trinkflasche und einen eigenen Coffee-to-go-Becher. So reduzierst du den Verpackungsabfall erheblich und schonst Ressourcen.
Müll richtig trennen und recyceln
Was du nicht vermeiden kannst, solltest du korrekt trennen. Also Papier, Glas, Plastik und Bioabfall in die richtigen Tonnen. Recycling schont Rohstoffe und hilft, dass Wertstoffe nicht sinnlos verbrannt werden. Im Haushalt kannst du außerdem überlegen, ob du Mehrweg-Dosen oder Bienenwachstücher statt Frischhalte- und Alufolie verwenden möchtest.
Umweltfreundliche Putz- und Pflegemittel
Du brauchst keine chemischen Keulen für einen sauberen Haushalt. Häufig reichen milde Reiniger und Naturprodukte wie Essig oder Zitronensäure. Das schont sowohl deine Gesundheit als auch die Umwelt. Auch bei Kosmetik kannst du auf Mikroplastik und unnötige Inhaltsstoffe verzichten, um dein Abwasser sauberer zu halten.
Dein Weg zur nachhaltigeren Mietwohnung
Zum nachhaltigen Wohnen gehört also nicht nur Energie sparen, sondern ein bewusster Lebensstil im Alltag. Keine Sorge: Du musst nicht sofort alles perfekt machen. Fang einfach mit ein paar Dingen an, die dir leichtfallen. Vielleicht startest du damit, LEDs einzuschrauben und einen Wasserspar-Duschkopf zu installieren. Dann folgt der Wechsel zu Ökostrom, eine verbesserte Mülltrennung oder ein charmanter Sessel vom Trödelmarkt. So wird deine Mietwohnung nach und nach immer grüner – und du merkst, wie viel du im Kleinen bewirken kannst.
Fazit: Nachhaltiges Wohnen in der Mietwohnung ist absolut machbar. Du brauchst kein Eigenheim, um umweltfreundlicher zu leben. Viele kleine Maßnahmen ergeben zusammen einen großen Effekt. Das Schöne: Du profitierst direkt davon, sei es durch niedrigere Nebenkosten, ein gesünderes Wohnklima oder einfach ein gutes Gefühl. Also, worauf wartest du? Verwandle deine Mietwohnung in ein Vorzeige-Beispiel für Nachhaltigkeit und lebe mit gutem Gewissen. Viel Erfolg dabei!