Die ganz großen Zeiten von VIVA, MTV und Co. scheinen vorbei zu sein und dementsprechend fragen sich immer mehr Menschen: Brauchen wir eigentlich heute noch Musikvideos? Wir sagen Ja und wollen diese These anhand der folgenden sieben Gründe untermauern. Auch wenn sich die Zeiten geändert haben: Ohne Musikvideos wäre die Welt um einiges langweiliger!

Auch wenn die Beatles bereits 1966 erste Promo-Filme zu einigen ihrer Songs veröffentlichten, wurden Musikvideos erst in den 70ern wirklich salonfähig. Als Vorreiter gelten bis heute Freddie Mercury und Co. von Queen, die 1975 mit ihrem Clip zu Bohemian Rhapsodie für Aufsehen sorgten. Ursprünglich war es als reines Promovideo gedacht, entpuppte sich im Verlauf der Jahre jedoch als Vorläufer der heutigen Musikvideos. Die Heroisierung der Künstler, verschiedene Schnittfrequenzen sowie Ein- und Ausblendetechniken: All dies war und ist charakteristisch für einen Musikclip.

Bei Royal Blood steht alles Kopf!

Natürlich haben sich die Zeiten geändert, die Videos sind aufwendiger, kostspieliger und in Sachen Story kreativer geworden. Doch in Bezug auf die Bedeutung ist alles beim Alten geblieben: Nach wie vor wollen Acts mit ihren Musikvideos Promo machen und die Fans in ihren Bann ziehen. Dies gelingt mal mehr und mal weniger. Auch aktuell gibt es einige neue Clips, die künstlerisch höchsten Ansprüchen genügen. Unserer Redaktion fiel vor allem ein Musikvideo der Band Royal Blood ins Auge. Lights Out heißt der Song, der auf dem neuen Album von Mike Kerr und Ben Thatcher namens How Did We Get So Dark? erscheint (VÖ: 16.06.). Das Musikvideo dazu überrascht, da aus heiterem Himmel in dem weiß gestrichenen Raum Wasser aufsteigt und Menschenmassen aus Wänden und Decken hervorkommen. Plötzlich steht alles Kopf … und dann geht das Licht aus!

Mit „Lights Out” lieferten Royal Blood nicht nur einen starken Promo-Film ab, sondern lieferten auch den Beweis, dass die Lichter für Musikclips noch lange nicht ausgegangen sind.

Hier sind 9 ultimative Gründe, warum Musikvideos wichtig sind:

1

Künstlerischer Anspruch

Nach wie vor gilt das Musikvideo zu Take On Me von a‑ha zu den künstlerisch wertvollsten aller Zeiten. Regisseur Steve Barron gelang es eindrucksvoll, zwischen Realität und einer Comic-Welt zu switchen. Alles beginnt mit einer Szene in einem Londoner Café, in dem eine blonde Frau ein Comic-Heft über ein Motorradrennen liest. Der Champion heißt Morten Harket und ist gleichzeitig der Frontmann der norwegischen Band. Aus dem Heft heraus zwinkert er der jungen Dame zu und holt sie in seine animierte Welt. Geniale Idee, genial umgesetzt.

2

Liebeserklärungen

Wer braucht schon Rom-Coms, wenn es Musikvideos in Form von Love Storys gibt? Ein absoluter Vorreiter auf diesem Gebiet, bei dem kein Auge trocken blieb, ist Michael Jacksons You Are Not Alone. An der Seite von Lisa Marie Presley, mit der der King of Pop zwischenzeitlich verheiratet war, sorgt er für Gänsehaut pur. Die Story ist herzergreifend: Lisa Marie wurde verlassen und weint um ihre große Liebe, bis er ihr etwas später die Worte „You are not alone, I am here with you” ins Ohr haucht.

3

Live-Qualitäten

Natürlich ist es aller Ehren wert, wenn sich eine Band einen Regisseur schnappt und dem Musikvideo eine spannende Story verpasst. Doch für die Fans sind häufig Szenen aus Konzerten das wahre Highlight. Als eine der größten Live-Acts aller Zeiten gilt die britische Rockband Queen. Wer Freddie Mercury auf der Bühne sieht, braucht weder einen Regisseur noch eine Story. Im Musikvideo zu Don’t Stop Me Now ist es perfekt gelungen, Live-Momente mit Studioaufnahmen zu kombinieren.

4

Fashion

Von Vogue (Madonna) über Freedom (George Michael) bis hin zu I Just Don’t Know What To Do With Myself (White Stripes): Fashion spielt in Musikvideos seit jeher eine große Rolle. Aktuell gehört Lady Gaga zu den Künstlern, die ein Gespür dafür entwickelt haben, Spektakel, Choreographie und Mode in einem Clip miteinander in Einklang zu bringen. Bestes Beispiel: Bad Romance. Dieser Clip gehört nicht zuletzt dank der Vielfalt der Outfits zu den meistnominierten Videos in der Geschichte der MTV Video Music Awards.

5

Choreographie / Tanz

Fatboy Slim hat es vor allem dem Schauspieler Christopher Walken zu verdanken, dass sein Musikvideo zu Weapon Of Choice mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Eine bessere und überraschendere Tanz-Performance hat es in der Musikgeschichte bis heute vielleicht nie wieder gegeben. Zu Beginn sieht man einen völlig erschöpften Mann im Businessanzug, der immer agiler wird, je mehr er die Musik aus einem kleinen Transistorradio auf einem Wäschewagen wahrnimmt. Zunächst schwerfällig, später befreit, tanzt Walken durch die Gänge, ehe er förmlich explodiert. Von einer solchen Performance können die Let’s Dance-Juroren nur träumen …

6

Humor

Einige Acts haben es sich auf die Fahne geschrieben, ihre Fans mit ihren Musikvideos zum Lachen oder zumindest zum Schmunzeln zu bringen. Wer Lust auf ein wenig Unterhaltung hat, sollte sich den Clip Buddy Holly von Weezer reinziehen. Regisseur Spike Jonze hat die Band in die 50er/60er-Jahre zurückgebeamt, in dem Video wird die US-TV-Serie Happy Days nachgestellt. Nicht nur in den Staaten sorgte dieser Clip für einige Lacher. Lustige Randnotiz: Das Video war damals Bestandteil der CD-ROM des Betriebssytems Windows 95.

7

Lass dich überraschen!

Ein Musikvideo kann mitunter großen Blockbustern Paroli bieten, und manchmal nimmt die Story eine Wendung, die nicht einmal erfahrenen Hollywood-Regisseuren in den Sinn käme. Thriller von Michael Jackson gehört in diese Kategorie. Hierbei handelt es sich um das erste Musikvideo, das als eigenständiger Film angesehen wird. Da der Jacko-Clip im Jahr 1983 als zu gruselig eingestuft wurde, durfte die Deutschland-Premiere erst um 22 Uhr stattfinden. Der Moment, in dem jedem Zuschauer noch heute der Atem stockt: Das Mädchen (Ola) dreht sich um und erstarrt, als sie sieht, dass sich auch Michael in einen Zombie verwandelt hat.

8

Sprungbrett für Newcomer

In der heutigen Zeit wird es für talentierte Künstler immer schwieriger, sich Gehör zu verschaffen. Mit einem qualitativ hochwertigen Musikvideo können Newcomer jedoch durchstarten. Zuletzt lieferte die Hamburgerin Ace Tee den Beweis, dass ein gut gemachter Clip ein Sprungbrett für eine internationale Karriere sein kann. Ihr gelang es, dem amerikanischen Markt einen R’n’B-Song in deutscher Sprache schmackhaft zu machen — allein mit der Kraft ihres gelungenen Videos zum Track Bist du down.

9

Kreativität

Du trittst auf der Stelle und kommst einfach nicht weiter? Manchmal hilft es, wenn du dir Musikvideos anschaust. Einige sind so kreativ, dass sie auch dich beflügeln werden. Insgeheim werden die US-Rocker von OK Go als die Könige der Musikvideos bezeichnet. Warum? Schau dir einfach den Clip zu Here It Goes Again an. Obwohl Damian Kulash und Co. lediglich dabei zu sehen sind, wie sie auf acht Laufbändern abgefahrene Choreographien darbieten, wird es einem ganz bestimmt nicht langweilig. Manchmal ist weniger eben mehr, um Menschen begeistern zu können. Ein Aspekt, der auch dir im Leben weiterhelfen dürfte…

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