Na, freundlich zu den Mitmenschen gewesen? Der 24. Januar ist schließlich Tag der Komplimente — und die können mitunter ein ziemlich Minenfeld sein, wie wohl jeder innerhalb eines zwischenmenschlichen Kontakts schon einmal erfahren haben dürfte … Also haben wir sie gesucht und gefunden: Komplimente, die keine sind.

Ob gewollt oder ungewollt: Zwischen den Zeilen und hinter den Worten wird oft eine viel tiefer sitzende Botschaft vermittelt, als beabsichtigt wird. Dass diese Beurteilung vor allem auch in der Interpretation des Empfängers (sorry, nicht durchgegendert — bezieht sich natürlich auch auf Frauen) der vermeintlich warmen Worte liegt, macht die Sache nicht einfacher — und lässt mitunter eher Rückschlüsse auf dessen Selbstwahrnehmung als auf die Intention des Lobenden zu. Und natürlich gibt es auch vergiftete Komplimente, die nie einen anderen Zweck verfolgt haben, als einen Schlag unter die Gürtellinie charmant zu verpacken …

Gelegenheiten gibt es mehr als genug: Freunde, Arbeitskollegen, Familie, erste (und vielleicht dann auch letzte) Dates, Bewerbungsgespräche und — ein Klassiker — Arbeitszeugnisse: „Er hat sich stets bemüht und war sehr kommunikativ …” Die Königsdisziplin der Komplimente und damit auch der schiefgegangenen Zuneigungsbekundungen sind natürlich alle irgendwie amourösen Verbindungen: Sei es das erste (und dann vielleicht auch letzte) Date, Flirts, Beziehungen oder das, was von ihnen übrig ist. Warme Worte bergen stets die Gefahr, sich an ihnen zu verbrennen. Wie vielfältig die Möglichkeiten sind, lässt unsere Auflistung erahnen:

Widmen wir uns also 13 Komplimenten, die keine sind:

1

„Du siehst gut aus für dein Alter.”

Soll heißen: Du bist in einem Alter, in dem man eigentlich nichts mehr erwarten kann.

2

„Eigentlich bist du gar nicht mein Typ.”

Pro: Du hast etwas, was ihm/ihr an dir gefällt.

Contra: Ganz offensichtlich bist du alles andere als das perfekte Gesamtpaket.

3

„Ich finde dich nett.”

Der Klassiker. Die Verwandschaftsverhältnisse von „nett” dürften hinlänglich bekannt sein.

4

„Du erinnerst mich total an …”

Okay — vermutlich wird es niemand (der es gut mir dir meint) laut sagen, wenn du ihn an Annegret Kramp-Karrenbauer oder an Chewbacca erinnerst. Aber trotzdem wären im Zweifel Komplimente besser, die einen nicht an anderen Menschen messen.

5

„Dein Make-up sieht toll aus!”

Handwerkliches Geschick kann man auch mal loben. Aber emotional betrachtet ist es effektiver, sich mit dem Kompliment auf alles unterhalb der aufgetragenen Deckschicht zu konzentrieren.

6

„Du bist so schön — ganz die Mutter (bzw. der Vater).”

Will man wirklich wissen, was der oder die (potenziell) Angebetete in Sachen Attraktivität von den eigenen Eltern hält?

7

„Das steht dir — warum hast du es nicht schon eher mal angezogen?”

Soll heißen: Ich hätte es nötig gehabt?

8

„Ich hätte nicht gedacht, dass man sich mit dir so gut unterhalten kann.”

Was dich stattdessen motiviert hat, Kontakt mit mir aufzunehmen, will ich vielleicht gar nicht mehr so genau wissen.

9

„Ich finde es total mutig, dass du dein Ding machst.”

Muss wohl nicht wirklich erklärt werden.

10

„Für eine Frau fährst du ziemlich gut.”

Auch dieses „Kompliment” spricht für sich …

11

„Du bist süß, wenn du tanzt.”

Pinguine, die unbeholfen ausrutschen und ins Wasser fallen, sind süß.

12

„Du bist süß, wenn du wütend bist.”

Auch wenn man seiner Verärgerung eindrucksvoll Luft verschaffen will, ist die Tolerantzschwelle für „süß” eher niedrig.

13

„Toll, das du dir das leisten kannst …”

Neid, ick hör dir trapsen …

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