Große Trauer um Gunter Gabriel: Der 75-jährige Country- und Schlagerstar starb in einem Krankenhaus in Hannover an den Folgen eines schweren Treppensturzes. Wir werden ihn vermissen, weil er eine Mischung aus Macho und Malocher war, weil er uns riet, vom Boss mehr Geld zu fordern und weil Gunter Gabriel Johnny Cash mit seinen deutschen Versionen lebendig machte.

Bereits am 10. Juni war Gunter Gabriel ausgerechnet am Abend vor seinem 75. Geburtstag schwer gestürzt. Dabei hatte sich der Vollblutmusiker schwerwiegende Verletzungen zugefügt, die letztlich zu seinem Tod führten, wie die Agentur des Künstlers bestätigte: „Auf einen diagnostizierten dreifachen Bruch des ersten Halswirbels folgten in den vergangenen Tagen drei Operationen in einem Hannoveraner Krankenhaus. Er schaffte es nicht. Heute Vormittag hat das Herz eines großen Musikers aufgehört zu schlagen.” Dass Gabriel nicht mehr unter uns ist, kann man sich kaum vorstellen, machte er sich doch zeitlebens als Stehaufmännchen einen Namen.

Die legendären Wohnzimmerkonzerte

Günter Caspelherr, wie Gabriel mit bürgerlichem Namen hieß, fiel in seinem Leben häufig hin und stand immer wieder auf — nur diesmal leider nicht. Als er in finanzielle Schwierigkeiten geriet, zog er zeitweise in einen Wohntruck um, 2007 gab er in der NDR-Talkshow Herman & Tietjen mit folgenden Worten den Startschuss für seine berühmten Wohnzimmerkonzerte: „In Deutschland gibt es vielleicht zehn Millionen, die mich kennen. Fünf Millionen halten mich für einen Idioten. Und die anderen fünf Millionen sind meine Fans. Und von diesen fünf Millionen gibt es vielleicht 500 Leute, die mal Party machen. Und ich trete für die auf — für ’nen Tausender. Euro! 500 Mal 1.000 und ich bin mit einem Schlag meine ganzen Schulden los.” Sein kurioser Plan ging zunächst auf und zwei Jahre später galt er als schuldenfrei.

Wie Gunter Gabriel Johnny Cash verehrte!

Noch weit vor seinen Wohnzimmerkonzerten und seinem Umzug ins Hausboot in Hamburg avancierte er zur „Stimme des armen Mannes” — mit seinem Song Hey Boss — ich brauch mehr Geld. Ein Titel, der noch heute und in vielen Jahrzehnten aktuell sein wird. Noch 2016 sahen wir Gabriel als Kandidaten im RTL-Dschungelcamp, das er vorzeitig auf eigenen Wunsch verließ. In all den Jahren war der gebürtige Westfale vor allem eines: authentisch. Gabriel war sich nicht zu schade, das auszusprechen, was in ihm vorgeht. Nicht nur menschlich, sondern auch musikalisch hat er uns einiges hinterlassen. Wir können dankbar dafür sein, dass Gunter Gabriel Johnny Cash am Leben hielt — unter anderem mit seinem 2011er Album Gunter singt Cash! Ruhe in Frieden, lieber Gunter!

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