Funktioniert Arabischer Rap in Deutschland?

Von Olivia Alferov vor 5 Jahren 2 min lesezeit

Zum offiziellen Tag der arabischen Sprache darf arabischer Rap nicht fehlen! Der Trend hebt sich in der deutschen Rap-Szene immer mehr ab — und wir feiern ihn hart!

Multikulti ist nicht nur ein demographischer Begriff, es ist viel mehr eine Aufgabe. Die Ängste vor dem Fremden, also Dinge, die wir nicht kennen, gehören zu den Urinstinkten. Dass wir jedoch im Jahr 2018 noch nicht gelernt haben, dass die Berührung mit fremden Kulturen etwas Wunderbares sein kann und wir alle irgendwie miteinander sogar verwandt sind, ist lächerlich. Aber Gott sei Dank haben wir den Deutsch-Rap. Dort gibt es in der Sprache immer eine gute Mischung aus Deutsch und anderen Nationen.

Wenn man keine arabisch sprechenden Freunde hat, kennt man als Deutsch-Rap-Fan trotzdem das eine oder andere arabische Wort. Oft kommen Wörter vor wie Cho (Bruder), al-Hamdu li-Llāh (Gott sei Dank), Habibi (Schatz), Inschallah (so Gott will), Wal-lah (bei Gott), Akhi (mein Bruder).

Arabische Rap-Einflüsse sind der neuste Trend

Der alteingesessene Deutsch-Literatur-Professor würde jetzt vielleicht mit dem Kopf schütteln, wenn er sich die Tracks anhören würde, aber es sicherlich gut finden, dass man auch hierüber Fremdsprachen lernen kann. Warum sollte nur auf dem Lebenslauf „Grundkenntnisse in Spanisch und Französisch” stehen, wenn man auch Arabisch, Türkisch und Persisch drauf schreiben könnte? Es ist halt nicht die typische, europäische Sexyness in Sachen Sprachen, das stimmt schon. Wenn Araber normal reden, klingt es für Europäer wie ein heftiger Streit, aber genau diese Dynamik braucht Gangsta-Rap. Außerhalb der Sprache, gibt es nämlich den Singsang und die Rap-Rhythmik. Diese Stilistik ist in Frankreich schon lange ein fester Bestandteil der Rap-Szene, natürlich auch aus dem Grund, dass die arabische Bevölkerung dort sehr groß ist. Der kommerzielle Erfolg von Deutsch-Rap in den Charts beweist, dass die Nachfrage in Deutschland auch sehr groß ist.

Auch Spotify hat den Trend klar erkannt und direkt gehandelt: Bei der Genre-Übersicht findet man jetzt auch die neue Kategorie „Arab”. Dort sind aus Deutschland kuratierte Playlisten zu unterschiedlichen arabischen Genren. Danke Spotify, wir lieben es!