Es ist Sommer und zugleich der Höhepunkt der Festivalsaison. Da kann man sich schon mal die Frage stellen, wie wichtig eigentlich Festival Line-ups sind? Was ist wichtiger: ein geniales Künstler-Portfolio oder ist es nicht doch das Gesamterlebnis eines Musikfestivals? Die Antwort bekam ich erneut auf dem Sziget Festival in Budapest.

Viele, die ein Festival besuchen, fragen sich zunächst natürlich, welche Bands eigentlich so spielen. Wer tritt auf der Main Stage auf, wer auf den kleinen Bühnen? Doch ebenso viele verlassen sich auf die Festival-Marke selbst. So werden bereits mit dem ersten Vorverkaufstag Zehntausende Tickets verkauft, obwohl noch kein einziger Künstler feststeht. Sind das alles naive Musikfans, die mit der Musik im Prinzip nichts am Hut haben?

Festival Line-ups: Alles nur Musik-Fast-Food?

Tatsächlich bin ich in den letzten Tagen auch Kritikern von Musikfestivals begegnet. „Musikfestivals sind nichts für mich. Da geht’s ja nicht um Musik.“ Natürlich kann es nerven, wenn bei meinem Lieblingskünstler eine Meute von 50 Leuten hinter mir durcheinander quatscht, weil sie die Band nicht kennen und natürlich keine Rücksicht auf mich nehmen. Trotzdem würde ich nicht von einer Fast-Food-Mentalität sprechen. Wenn wir nur über die Musik sprächen, sind Festivals eher mit einem Speed-Dating zu vergleichen. Ein Dating, das dir die Möglichkeit bietet, neue Musik zu entdecken und für den Künstler neue Fans zu gewinnen. Geht es besser? Ja, denn in der Tat sind Festivals mehr als nur eine Aneinanderfolge von auftretenden Musikkünstlern. Festivals sind ein Lebensgefühl.

Hier also 5 Gründe, warum Festival Line-ups aus meiner Sicht so unwichtig sind:

1.  Das Setting eines Festivals

Es beginnt alles mit der Umgebung eines Festivals. Oft sind es kleine Dörfer der Freiheit mit eigener Infrastruktur, in denen andere Regeln herrschen. Es fühlt sich wie Urlaub in einer anderen Welt an. Alles scheint einem so leicht zu fallen.

2. Das Festival Food

Während früher noch Würstchen- und Pommesbuden das Festivalbild prägten, ist es heute die riesige Auswahl an Fressbuden, die ein Festival ausmachen. Food Trucks, die keine Wünsche offen lassen und auch für Veganer und Vegetarier ein Herz haben. Dazu professionelle Supermärkte mit Produkten zu normalen Preisen, um nicht jeden Tag essen gehen zu müssen.

3. Das Alternativprogramm

Es sind nicht nur die Musikauftritte, sondern auch die vielen Nebenangebote, weshalb sich ein Besuch auf einem Musikfestival lohnt. Egal ob Minitheater, Tanzshows, Zirkusvorstellungen, TEDx-Konferenzen, Workshops u.v.m. — so gesehen auf dem Sziget Festival in Budapest.

4. Die sehr entspannten Menschen

Abends zwischen Sorgen und Terminen noch schnell ein Konzert mitzunehmen, ist unentspannt. Nicht so auf einem Musikfestival. Hier haben die Besucher Zeit, sind entspannt und das Konflikt- und Streitpotenzial ist normalerweise überschaubar.

5. Neue Bands entdecken

Natürlich kommt die Musik nicht zu kurz. Neben den großen Headlinern sind es aber vor allem die kleinen und für viele unbekannten Bands, die hier ihre Chance erhalten, oft das erste Mal vor einem großen Publikum zu spielen. Newcomer-Förderung at its best.

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