Echo gibt sich selbst zurück: Das sind die besten Reaktionen aus dem Netz

Wer kennt es nicht: Erst verleiht man etwas und danach ist es für immer weg. Wie viel Wahrheit in dieser scheinbar banalen Floskel steckt, wurde uns heute bewiesen, denn nach der umstrittenen Preisverleihung an die beiden Skandal-Rapper Kollegah und Farid Bang hat die deutsche Musikindustrie heute das endgültige Aus des Echo bekannt gegeben.
R.I.P., Echo – den Skandal um die beiden Rapper, denen gewaltverherrlichende, sexisitische und antisemitische Texte vorgeworfen werden, hat Deutschlands ehemals bedeutendster Musikpreis leider nicht überstanden. Vielmehr sollte die skandalträchtigste Ausgabe der Preisverleihung auch die letzte sein, wie der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie in einer gestrigen Sitzung beschlossen hat.
Neuanfang für den deutschen Musikpreis: Den „ECHO“ wird es nicht mehr geben. Das hat der Vorstand des Bundesverbandes Musikindustrie gestern in einer außerordentlichen Sitzung in Berlin beschlossen.
Weitere Informationen hier: https://t.co/qlrLkevDA7— ECHO (@ECHO_Musikpreis) 25. April 2018
Hier lesen! Kommentar: Wie viel Sexismus steckt in der Musik wirklich?
In der Stellungnahme wird nicht namentlich auf Kollegah und Farid Bang eingegangen und dennoch ist nur zu klar, worum es in dem Text geht. Der BVMI-Vorstand bittet ausdrücklich um Entschuldigung für das „um den diesjährigen Echo herum Geschehene“. Zwar könne dieses „nicht mehr rückgängig gemacht werden“, der Verband will laut eigener Aussage aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole. Knapp zwei Wochen nach der Preisvergabe an die beiden Skandal-Rapper folgen nun also jene Konsequenzen, die zuletzt scharf gefordert wurde. Und vielmehr: Die Auszeichnung von Farid Bang und Kollegah wird als Fehler angesehen – aber hätte man diesen Fehler nicht von Anfang an vermeiden können? Immerhin löste bereits die Nominierung der beiden heftige Negativschlagzeilen aus. Spinnt man das Ganze nun noch etwas weiter, steht außerdem eines fest: Der Echo ist nicht mehr da, doch der Martkwert von Kollegah und Farid Bang ist frei nach dem Motto „Es gibt keine schlechte PR” in die Höhe geschossen – wie man das findet, liegt im Auge des Betrachters …
Sarkasmus und Kopfschütteln nach Echo Aus
Schon wenige Minuten nach der offiziellen Bekanntgabe des Echo Aus überschlug sich das Internet mit Posts, Tweets und Kommentaren! Eines wird dabei mehr als deutlich: Wirklich überraschend ist das Ende des Echos für die wenigsten, vielmehr ist neben Sarkasmus auch Kopfschütteln herauszulesen, dass der Echo schon lange eines ist: gefundenes Fressen für die ein oder andere große Portion Zynismus. Grund genug, einen Blick auf einige der witzigsten, sarkastischsten, aber vielleicht auch treffendsten Tweets zu werfen, die das Internet heute für uns parat hielt:
Wenn deine Musik so scheiße ist, das man gleich den ganzen Musikpreis einstellt.
Nach Skandal um Kollegah und Farid Bang: Musikpreis Echo wird komplett abgeschafft — SPIEGEL ONLINE — https://t.co/awkWsfnIyg
— Timm 🍉 (@Endzeitkind) 25. April 2018
R.I.P. Echo — Ermordet von Medien Politik und Inkompetenz
— Lars Weisbrod (@larsweisbrod) 25. April 2018
Wo findet denn die Mahnwache für den #Echo statt?
— extra3 (@extra3) 25. April 2018
Der Musikpreis #Echo wird abgeschafft.
So tief fällt sonst nur der Milchpreis.— ZDF heute-show (@heuteshow) 25. April 2018
Nachdem der #Echo abgeschafft wurde, hier eine Liste mit weiteren Veranstaltungen, auf denen Kollegah und Farid Bang gerne einmal auftreten können:
- AfD-Parteitag
— Fernsehshows mit Mario Barth
— Tour von Mark Forster
— Junggesellenabschiede
— Familienfeste (alle!)— Christopher Macheath (@mistermacheath) 25. April 2018
Der #Echo wird abgeschafft. Der Marktwert von #Kollegah und #FaridBang hat sich damit deutlich erhöht. Jetzt werden sie auf ewig die Skandal-Rapper sein, wegen denen ein ganzer Musikpreis abgeschafft wurde. Kannste dir nicht ausdenken 🙈😂
— Frank Feil (@frankfeil) 25. April 2018