Am 9. September wurde im Berliner Tempodrom zum ersten Mal der „Preis für Popkultur” verliehen. Während Jan Böhmermann für sein umstrittenes Schmähgedicht ausgezeichnet wurde (2GLORY.de berichtete) und Max Gruber alias Drangsal in vier Kategorien nominiert war, ging Award-Königin Helene Fischer hier leer aus. Kann man diese Preisverleihung also als Anti-Echo bezeichnen?

Zunächst einmal sei festzuhalten, dass — um im Beispiel zu bleiben — auch Helene Fischer eine faire Chance gehabt hätte, diesen Award abzuräumen. So zumindest argumentiert Stephan Velten, Sprecher des „Preises für Popkultur” im „Zeit Online”-Interview: „Hätte Helene Fischer die Vorauswahl überstanden, wäre sie natürlich auch dabei.” Laut Velten gehöre die Schlagersängerin jedoch „offensichtlich nicht zu den Lieblingssolokünstlerinnen der Jury”. Womit wir auch schon beim Punkt sind: Der „Preis für Popkultur” hängt im Gegensatz zu anderen Verleihungen vom Urteil der Jury ab, der kommerzielle Erfolg spielt hier demnach keine Rolle, wie Velten erklärt: „Der Echo ist ein Musikpreis der Industrie, deren Interesse und Hauptkriterium natürlich der Umsatz ist. In Zeiten, in denen Deluxe-Editionen und werbliche Produkte eine immer größere Rolle spielen, kann man auch einen Echo gewinnen, wenn man faktisch weniger Käufer erreicht, aber einfach mehr Umsatz mit den Produkten gemacht hat. Das hat ja mit einer kulturellen Bewertung nichts zu tun.” Der „Preis für Popkultur” bringt auf jeden Fall ordentlich Schwung in inzwischen leider oft angestaubte Welt der Preisverleihungen.

Wie stehst dazu? Gibt nicht letztlich der kommerzielle Erfolg dem jeweiligen Künstler Recht oder gefällt dir der kulturelle Ansatz der „Preis für Popkultur”-Macher?

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