Was haben Elton John, Hape Kerkeling und andere Homosexuelle  gemeinsam? Wenn sie zum Blutspenden gehen würden, müssten sie 10.000 Euro Strafe zahlen. Warum Blutspenden Schwule ausschließt — und warum das alles andere als zeitgemäß ist.

Was nach Diskriminierung klingt, hat lediglich bürokratische, wenn auch praktische Gründe: Schwule, genauer gesagt „sexuell aktive schwule Männer” gehören zur sogenannten Risikogruppe. Schließlich können sie sich unter bestimmten Umständen (sprich, bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr) leichter mit dem HI-Virus infizieren. Sie werden damit in einen Topf mit drogenabhängigen und schwerkranken Menschen geworfen. Der praktische Grund, weshalb Blutspenden Schwule ausschließen ist die Tatsache, dass es lediglich 5 bis 10 Prozent schwule „sexuell aktive” Männer in Deutschland gibt. Somit würden „nur” 5 bis 10 Prozent potenzielle Blutspender ausgegrenzt. Gleichzeitig werde so eine komplette Risikogruppe ausgeschlossen.

Achtung: Wer als Schwuler Blut spendet, zahlt 10.000 Euro!

Eine Differenzierung unter den „sexuell aktiven” Männern sei mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. Eine Infektion sei zudem erst ein Jahr nach Ansteckung im Blut festzustellen. Okay, soweit verstanden. Doch was ist mit den 10.500 mit HIV infizierten Heterosexuellen? Laut Robert-Koch-Institut würde die Gruppe der heterosexuellen HIV-Infizierten sogar Jahr für Jahr steigen, während die der Homosexuellen sinkt. Natürlich, wenn ein Hetero angibt, dass er „HIV positiv” ist, ist er ebenso wenig zur Blutspende zugelassen, wie ein Schwuler. Aber genau da setzt das Diskriminierungsproblem an. Der Selbstauskunft eines Heteros wird vertraut, der eines Schwulen dagegen offenbar nicht.

Blutspendeverbot für Schwule bleibt bestehen

Dass das Blutspendeverbot für homosexuelle Männer kippen könnte, ist aktuell nicht in greifbarer Nähe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), selbst homosexuell, hat sogar während der Corona-Pandemie keine Veranlassung gesehen, die Restriktionen zu lockern. Sicherheit käme an erster Stelle. Damit leider aber auch die Diskriminierung.

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