Dass die AfD nie um eine peinliche oder sinnlose Äußerung verlegen ist, ist nichts neues. Trotzdem fasst man sich immer wieder aufs Neue an den Kopf, wenn jemand aus den Reihen der Rechtspopulisten, die sich in ihrer freien Meinungsäußerung ja ach so eingeschränkt fühlen, Ansichten anderer Leute als Grund zum Pöbeln nehmen. Jetzt hat ein Politiker der AfD Clueso per Twitter angefeindet.

Stefan Möller von der AfD Thüringen schmeckte es gar nicht, dass der Sänger in einem Interview mit der dpa die Meinung vertrat, man könne „Menschen nicht ersaufen lassen, nur weil wir momentan nicht die passende Lösung für alles haben”. So wenig man mit einem normal ausgeprägten Gerechtigkeitsempfinden diesen Ansatz auch einfach mal so stehen lassen könnte — für einen Politiker, der sich mit der pauschalen Rettung von Flüchtlingen in Lebensgefahr schwer tut, wäre es zumindest ein guter Ansatz, die von Clueso angeprangerten fehlenden Lösungen anzusprechen. Im Grunde war diese implizierte Kritik ja sogar eine Steilvorlage für einen konstruktiven Beitrag — auch von rechtsaußen.

Dass konstruktiv und lösungsorientiert nicht die Stärke der angeblichen Alternative für Deutschland ist, untermauerte dann aber der Mann aus der dritten Reihe der Rechtspopulisten nachdrücklich:

Nicht genug damit, dass Möller deutlich macht, dass das Ertrinken lassen aus seiner Sicht sehr wohl eine angemessene Vorgehensweise (vielleicht sogar Problemlösung?) ist: Er unterstellt Clueso ohne irgendeinen belastbaren Anhaltspunkt dafür, sich dank seines Einkommens quasi einzumauern, um vor den vermeintlich schlimmen Auswirkungen der Flüchtlingskrise — die wohlgemerkt in dieser krassen Form auch eine ausgesprochen subjektive Wahrnehmung ist — zu fliehen.

Unter dem Tweet entwickelte sich eine „Diskussion”, in der Möller unter anderen äußerte: „So ist es. Das nehme ich mir glatt heraus und begründe das auch noch rotzfrech mit Meinungsfreiheit.” Einfach mal sachliche, lösungsorientierte Ansätze wären von einem Politiker (wenn man ihn denn so nennen möchte) auch wahrlich zuviel verlangt.

Bleibt nur zu hoffen, dass die AfD Clueso kalt lässt und er die Einlassung Möllers als das stehen lässt, was sie ist: nicht ernstzunehmendes, empathieloses Geblubber!

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